Trockener Husten - Tipps nicht nur für Corona-Zeiten

Sie leiden unter trockenem Husten, Müdigkeit, Abgeschlagenheit? Derzeit hören und lesen wir ja überall, wie wir uns verhalten sollen, um uns oder andere möglichst nicht mit dem Corona-Virus zu infizieren. Und vielleicht fragen Sie sich, was Sie selbst tun können, um Ihren trockenen Husten zu lindern und sich nicht mehr so abgeschlagen zu fühlen?

 

Die nachfolgenden Tipps sind von mir an mir selbst, an meiner Familie und an vielen Patienten erprobte Mittel und Vorgehensweisen. Sie entbinden Sie jedoch nicht von Ihrer Eigenverantwortung rechtzeitig zum Arzt zu gehen, spätestens dann, wenn sich nach ca. 3 Tagen keine Verbesserungen einstellen oder wenn die Symptome zurückkommen oder schlimmer werden.

 

Die Tipps können zwar das Corona-Virus nicht unschädlich machen, sie können aber tatsächlich die Symptome lindern und unter Umständen sogar dafür sorgen, dass es gar nicht erst zum Äußersten kommt.

 

Tipp 1: Trinken Sie viel! Ja, ich weiß, schon wieder die alte Leier, aber wie soll sich Schleim bilden, wenn es zu wenig Flüssigkeit im Körper gibt? Trinken Sie vor allem Wasser. Trinken Sie Tees. Wenn Sie sich für Kräutertees entschieden haben, wechseln Sie diese ab.

 

Tipp 2 - zur Vorbeugung und im akuten Fall: Denken Sie an die tägliche Ration Zink. Zink wirkt antiviral und kann sowohl vorbeugend als auch noch im akuten Fall genommen werden und hilfreich sein. In welcher Form (Kapseln oder Brausetabletten) Sie Zink zu sich nehmen ist eigentlich egal. Ich empfehle gerne die Brauseform, denn so haben Sie schon wieder ca. 250ml Wasser zusätzlich zu sich genommen.

 

Tipp 3 - bei trockenem Husten - mein spezieller Favorit: Holen Sie sich aus der Apotheke das homöopathische Mittel Bryonia C200. Bryonia ist das Mittel schlechthin bei trockenem Husten! Lösen Sie 3 Globuli in einem Glas Wasser, das Sie langsam und schlückchenweise austrinken. Praktizieren Sie diese Vorgehensweise fünf Tage lang und machen Sie dann eine Pause.

 

Tipp 4 - bei Abgeschlagenheit: Holen Sie sich aus der Apotheke das homöopathische Mittel Arsenicum album C30. Arsenicum album ist u.a. das Mittel bei Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit, Hinfälligkeit. Lösen Sie 3 Globuli in einem Glas Wasser, das Sie langsam und schlückchenweise austrinken. Praktizieren Sie diese Vorgehensweise fünf Tage lang und machen Sie dann eine Pause.

 

Tipp 5 - zur Unterstützung Ihres Immunsystems: Nehmen Sie täglich 3g Vitamin C zu sich. Es wirkt vorbeugend, hilft aber auch im akuten Fall. Sie bekommen es z.B. in Pulverform in der Apotheke oder im Reformhaus.

 

Tipp 6 - geben Sie Ihrer Lunge Feuchtigkeit - mein absoluter Favorit bei trockenem Husten: Der Quark-Brustwickel. Wieso Quark? Vor allem Magerquark hat sehr viel Feuchtigkeit. Wenn diese Feuchtigkeit z.B. über Nacht mit Hilfe eines Wickels auf den Lungenbereich einwirken kann, kann das Gewebe diese Feuchtigkeit aufnehmen und trockener Husten kann sich lösen. Zudem wirkt Quark kühlend. Er reduziert das Fieber und hat eine antientzündliche Wirkung.

Ich habe mit diesem Wickel bei mir selbst aber auch bei meinem Sohn und vielen anderen sehr gute Erfahrungen gemacht.

 

Das brauchen Sie:

  • 500g Magerquark (nehmen Sie keinen anderen, denn das Fett reduziert die Wirkung. Je fetter, desto schlechter ist die Wirkung) in Raumtemperatur (der/die Gewickelte wird es Ihnen danken, v.a. wenn er/sie hohes Fieber hat - da kommen dann schnell 15°C Temperaturunterschied zusammen - brrrr).
  • 2 kleinere Gästetücher (eines für die Brust, eines für den Rücken)
  • 2 Handtücher
  • 1 Wollschal/1 Wolltuch
  • 1 Schlafanzughose, um den Wickel zu fixieren
  • 2 große Sicherheitsnadeln

Vorgehensweise:

  1. Legen Sie die Schlafanzughose auf das Bett. Das Hosenteil ungefähr auf Brusthöhe und die Beine nach oben zum Kopfende hin.
  2. Legen Sie den Wollschal auf das Hosenteil und mittig darauf das einfach zusammengelegte Handtuch.
  3. Verteilen Sie den Quark auf die beiden Gästetücher.
  4. Legen Sie eines der beiden Quarktücher jetzt mittig auf das einfach zusammengelegte Handtuch.
  5. Der/die Erkrankte legt sich mit dem Rücken so auf das Quarktuch, dass er/sie den Lungenbereich damit abdeckt.
  6. Legen Sie das zweite Quarktuch dem/der Erkrankten auf die Brust und dann das zweite, einfach zusammengelegte Handtuch als Abdeckung darauf.
  7. Nehmen Sie die Enden des Wollschals und legen Sie diese über die Brust.
  8. Nehmen Sie zum Schluss die Hosenbeine nach vorne und führen Sie diese vor der Brust überkreuz und unter den Armen hindurch nach hinten zum Hosenteil zurück. Befestigen Sie diese mit zwei Sicherheitsnadeln am Hosenteil. (Keine Angst, die Sicherheitsnadeln sind sicher. Mit diesem Wickel bewegt sich niemand so viel, dass sich die Nadeln lösen und Unheil anrichten können.)

So gut gewickelt, kann sich nun der/die Erkrankte über Nacht regenerieren. In der Regel fühlt sich der/die Betroffene am folgenden Tag besser.

Am nächsten Tag bitte ich meinen Patienten ins Bad und nehme ihm in der Badewanne den Wickel ab. Der Quark ist jetzt viel trockener und krümelt, wenn der Wickel abgenommen wird.

 

Diese Prozedur ist zwar aufwändig, aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall. Ich rate dazu den Wickel mehrfach anzulegen, oftmals 2 - 4 Nächte hintereinander. Bei hartnäckigen Fällen, kann der Wickel auch zusätzlich am Tag angelegt werden. In meiner Zeit als "Wickelnde" war das nie notwendig. Sollte sich der Zustand nach wenigen Nächten nicht signifikant gebessert haben, gehen Sie bitte unbedingt zum Arzt!

 

 

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